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Das Dutzend ist voll! arburgXvision-Programm zu Kunststoff und Recycling

- Top-Thema: Experten diskutieren zum Thema "Kunststoff als Innovationstreiber - neue Materialien und was sie bringen!"

- Live-Chat: Spannende Fragen zu Recycling, Nachhaltigkeit und Energiekosten
- Große Resonanz: Über 1.000 Zuschauer live, weitere 1.600 im Nachgang

Spannend, informativ, ein wenig überraschend: So lässt sich die 12. arburgXvision-Sendung kurz und bündig beschreiben. Am 19. Mai 2022 diskutierten Peter Barlog, geschäftsführender Gesellschafter der Barlog Plastics GmbH, Gerhard Böhm, Arburg-Geschäftsführer Vertrieb und Service, und Dr.-Ing. Philipp Kloke, Anwendungs- und Verfahrensentwicklung bei Arburg, über das Thema "Kunststoff als Innovationstreiber - neue Materialien und was sie bringen!" In diesem Zusammenhang wurde auch viel über Recycling, Nachhaltigkeit und Energiefragen gesprochen. Weil aber alles mit allem zusammenhängt, sind diese Themen so eng miteinander verknüpft, dass man sie nur schwer voneinander trennen kann.
In den sozialen Medien verfolgten mehr als 1.000 Zuschauer die deutschsprachige Live-Sendung, die kurz nach der Ausstrahlung in der Mediathek abgerufen werden konnte. Im Nachgang (Stand: 23. Mai 2022) nutzten rund 1.600 Interessierte die Möglichkeit, die Sendung im Nachgang auf der Veranstaltungswebsite oder auf verschiedenen Social-Media-Kanälen zu sehen. Die Zahlen und die spannenden Zuschauerfragen belegen, dass es bei dieser arburgXvision-Sendung wieder einmal um ein wichtiges Thema ging, das die Kunststoffwelt bewegt.
Wie geht man mit neuen Materialien um?
Es ist unbestritten, dass eine Welt ohne Kunststoffe nicht mehr denkbar ist. Allerdings, und darin waren sich alle Teilnehmer einig, gibt es noch viel zu tun, um Kunststoffe in Zukunft sinnvoller und wirtschaftlicher einzusetzen. Gerhard Böhm brachte es auf den Punkt: "Kunststoffe verrotten einfach nicht." Sein Ansatz ist, dass Kunststoffe nur so viel können sollen, wie sie für das jeweilige Produkt tun müssen. Dr.-Ing. Philipp Kloke ergänzte, dass Kunststoffe gezielt dort eingesetzt werden sollten, wo sie wirklich gebraucht werden.
Im Fokus: Rezyklate und Energie
Und schon waren wir bei dem Thema, das immer mehr an Bedeutung gewinnt und mittlerweile, so die Überzeugung der Diskutanten, in Politik, Gesellschaft und Industrie angekommen ist.
Eine Live-Umfrage während der Sendung ergab, dass 32 Prozent der Betriebe Rezyklate, 40 Prozent Regranulat und 10 Prozent Biokunststoffe einsetzen. Inzwischen, so Peter Barlog, übersteigt die Nachfrage nach Rezyklaten das Angebot bei weitem. Der Grund dafür ist natürlich auch die aktuelle politische und wirtschaftliche Situation. Die immer knapper werdenden Rohstoffe, gepaart mit steigenden Rohstoff- und Energiepreisen, würden das Recycling im Moment attraktiv machen. Also die Krise als Chance? Nur bis zu einem gewissen Grad. Denn Post-Consumer-Material kostet immer noch fast doppelt so viel wie Neuware. Und das zahlt kaum jemand.
Fallbeispiel aus Loßburg: FDC-Verfahren
Wie man mit neuen Verfahren wirtschaftlich und nachhaltig produzieren kann, erläuterte Manuel Wöhrle, Teamleiter Industrie, eindrucksvoll bei seinem Besuch am Arburg-Stammsitz in Loßburg. Er stellte das FDC-Verfahren (Fibre Direct Compounding) vor, bei dem die Fasern einzeln zugeschnitten und direkt in die Schmelze gegeben werden. Dadurch würden nicht nur CO2-Emissionen und Logistikkosten reduziert, die Bauteile seien auch bis zu 30 Prozent leichter und je nach Anwendung könnten die Materialkosten um 40 bis 60 Prozent gesenkt werden.
Viel los im Live-Chat
Das Thema und die Diskussion müssen den Nerv des Publikums getroffen haben. "Im Chat ist die Hölle los", stellte Moderator Guido Marschall begeistert fest und gab die Fragen an die Gäste weiter.
Die Teilnehmer beschäftigten sich vor allem mit Liefer- und Kostenfragen. Wenn es um Lieferketten geht, so Peter Barlog, muss sich jedes Unternehmen fragen, was die beste Lösung ist. Dr.-Ing. Philipp Kloke brachte den regionalen und damit auch kostengünstigeren Aspekt ins Spiel: "Beim Sammeln und Recyceln regional denken". Ein digitaler Produktpass könnte hier helfen. Allerdings sind noch viele Fragen offen. So auch die Frage, was mit Kunststoffen geschehen soll, die nicht recycelbar sind. "Sie dürfen auf keinen Fall ins Meer oder in Flüsse gekippt und auch nicht vergraben werden", stellte Gerhard Böhm klar. Es wurde deutlich, dass es keine einfachen und schon gar keine pauschalen Antworten auf das Recycling gibt. "Natürlich", so Peter Barlog, "wäre es ideal, wenn man aus jeder PET-Flasche wieder eine PET-Flasche machen könnte. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg.
Nachhaltigkeit nicht nur für Besserverdienende
Für einen echten Wandel braucht es Geduld, politische Unterstützung und die Bereitschaft der Verbraucher. Aber bei all den Kosten, die derzeit noch hoch sind: "Nachhaltigkeit darf kein Privileg für Besserverdienende sein", mahnte Peter Barlog. Die Akzeptanz in der Gesellschaft für mehr Recycling ist vorhanden und auch die Industrie ist besser vorbereitet als je zuvor. Dennoch bleibt es eine gewaltige Aufgabe.
Ausblick und eine überraschende Ankündigung
Zum Abschluss der kurzweiligen 60 Minuten gab Gerhard Böhm einen kurzen Ausblick auf die Arburg Technologietage in Loßburg vom 22. bis 25. Juni 2022, bei denen Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und auch Digitalisierung zentrale Themen sein werden. Für ein Aha-Erlebnis sorgte schließlich Peter Barlog in der Studiorunde mit einer echten Überraschung. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat seine Teilnahme an der K 2022 in Düsseldorf (19.-26. Oktober) bereits angekündigt. Er soll der erste hochrangige und bekannte deutsche Politiker sein, der die größte Kunststoffmesse besucht.
Das nächste Programm kommt bestimmt
Knapp vier Wochen vor der K 2022 wird Guido Marschall wieder mit illustren Gästen auf Sendung sein. Der genaue Termin ist der 22. September 2022. Wer die bisherigen Sendungen noch nicht gesehen hat, kann sie jederzeit in der Mediathek der Website
www.arburg.com

 

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