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Unwiederbringliche Verluste drohen: Versprochene Hilfen für Lokaljournalismus umsetzen!

Aktuelle Umfrage unter Anzeigenblattverlagen sieht lokale Medienvielfalt in Deutschland aufgrund drastisch gestiegener Kosten für Papier, Energie und Zustellung gefährdet. Der Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter (BVDA) fordert die Bundesregierung auf, das Fördervorhaben zur Sicherstellung der Versorgung mit Presseprodukten schnellstmöglich umzusetzen.

Vor dem Hintergrund der jüngst dramatisch gestiegenen Kosten werden kostenlose Wochenzeitungen ihre wichtige gesellschaftspolitische Rolle der nahezu flächendeckenden Versorgung der Bevölkerung mit Informationen aus dem Nahbereich ohne eine staatliche Unterstützung in Zukunft nicht mehr erfüllen können.

Obwohl die Mehrheit der BVDA-Mitglieder laut einer aktuellen Umfrage von konstanten oder leicht steigenden Umsätzen im Vergleich zum Vorjahr ausgeht, erwarten 82 Prozent der Befragten schlechtere oder deutlich schlechtere Betriebsergebnisse. Dies hinge nach Angabe der befragten Verlagsmanagerinnen und -manager vor allem mit einer regelrechten Preisexplosion auf dem Papiermarkt und gestiegenen Kosten in der Zustellung zusammen.

In den vergangenen Monaten hatten Anzeigenblattverlage bereits vielfältige Maßnahmen zur Aufrechterhaltung ihres Informationsauftrages ergriffen. So gaben 85 Prozent der befragten Verlagsmanagerinnen und -manager an, Seitenumfänge reduziert zu haben, über 60 Prozent mussten bereits Personal abbauen. Ihre Verbreitungsgebiete verkleinert haben immerhin 50 Prozent der befragten Häuser. 94 Prozent der Befragten stimmen der Aussage zu, dass weitere Einsparungen stark zu Lasten der Qualität und Akzeptanz des Anzeigenblatts gehen würden.

„Der Erhalt der lokalen Pressevielfalt steht und fällt mit dem komplexen Zustellapparat. Die redaktionellen Inhalte müssen die Menschen auch erreichen. Damit diese Leistung weiterhin erbracht werden kann, bedarf es einer Wirtschaftsförderung, die auf die kostenintensive Zustellinfrastruktur ausgerichtet ist. Dies wäre ein zielgerichtetes Konzept, das zudem eine ausreichende Staatsferne ermöglicht“, so BVDA-Hauptgeschäftsführer Dr. Jörg Eggers.

Gerade in ländlichen, wirtschaftlich schwächeren Regionen leisten kostenlose Wochenzeitungen mit ihrer lokalen Berichterstattung einen zentralen Beitrag zur Meinungsbildung und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt. Laut der aktuellen Verbandsumfrage sehen jedoch 72 Prozent der Verlagsvertreterinnen und -vertreter ihren Geschäftsbetrieb aufgrund der aktuellen Rahmenbedingungen als akut gefährdet an. „Vor diesem Hintergrund müssen die zuständigen Ministerien mit Blick auf die beginnenden Haushaltsplanungen für 2024 jetzt eine Grundlage für die schnelle und wirksame Umsetzung des Fördervorhabens vorlegen. Die Verlage brauchen eine Perspektive“, warnt Eggers.

www.bvda.de

 

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