Solider Auftragseingang von 271,5 Mio. €
Pandemiebedingter Umsatzrückgang um 25,3 % auf 172,4 Mio. €
EBIT von –34,9 Mio. € durch niedrigen Umsatz beeinflusst, Kosteneffekte aus Kurzarbeit wirken erst ab Q2
Auftragsbestand von 632,8 Mio. € auf durchschnittlichem Niveau
32,3 % Eigenkapitalquote
Corona-Krisenmanagement hat derzeit allerhöchste Priorität, um aktuelle Herausforderungen zu meistern und für die Zeit nach der Coronavirus-Pandemie gerüstet zu sein
Während Koenig & Bauer im Auftaktquartal 2020 noch einen soliden Auftragseingang von 271,5 Mio. € im Konzern erzielen konnte, hat die sich seit Januar rasch ausbreitende Coronavirus-Pandemie bereits deutliche Spuren bei Umsatz und Ergebnis hinterlassen. Mit einem gegenüber dem Vorjahreswert um 25,3 % niedrigeren Konzernumsatz von 172,4 Mio. € lag das EBIT bei –34,9 Mio. €. Die zunächst in China und dann sukzessive in vielen Teilen der Welt erlassenen Einschränkungen und besonders die Reisehemmnisse beeinträchtigen signifikant die Auftrags- und Projektabwicklung bei der Auslieferung, Montage und Inbetriebnahme der Maschinen bei den internationalen Kunden. Auch im Servicebereich sind die Auswirkungen zu spüren. Mit –36,6 Mio. € entspricht das Konzernergebnis im ersten Quartal 2020 einem anteiligen Ergebnis je Aktie von –2,22 €.
Trotz deutlich zurückgeführter Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie gestiegener Kundenanzahlungen haben signifikant höhere Vorräte aufgrund der pandemiebedingten Auslieferungsverzögerungen den Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit von –15,0 Mio. € (2019: –30,6 Mio. €) maßgeblich beeinflusst. Der freie Cashflow verbesserte sich von –51,2 Mio. € im Vorjahr auf –31,3 Mio. €. Die Eigenkapitalquote betrug zum Quartalsende 32,3 %.
Vorstandsvorsitzender Claus Bolza-Schünemann: „Die wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise stellen unsere Unternehmensgruppe vor große Herausforderungen. Unser breites Produktportfolio mit einem hohen Umsatzanteil im systemrelevanten Verpackungsdruck, das robuste, zunehmend digitale Servicegeschäft und unsere solide Bilanz mit hoher Eigenkapitalquote begrenzen das Risikopotenzial. Mit dem im März etablierten Corona-Krisenmanagement begegnen wir aktiv dieser außergewöhnlichen Situation. Die Gesundheit und Sicherheit unserer Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten haben für uns oberste Priorität. Weiter stehen die zuverlässige Kundenbetreuung, Kosten- und Investitionsdisziplin sowie die Liquiditätssicherung im Fokus unseres Maßnahmenplans. Auslastungsbedingt gibt es an verschiedenen Standorten seit dem 1. April 2020 Kurzarbeit.“
Geschäftsentwicklung in den Segmenten
Im Segment Sheetfed trugen vor allem die im Großformat gestiegenen Bestellungen und erfreuliche Verkaufsabschlüsse für Faltschachtelklebeanlagen zum soliden Auftragseingang von 160,1 Mio. € bei (2019: 174,2 Mio. €). Auslieferungs- und pandemiebedingt unterschritt der Umsatz mit 68,2 Mio. € den Vorjahreswert von 113,7 Mio. € deutlich. Bei einer Book-to-Bill-Ratio von 2,35 ist der Auftragsbestand von 250,5 Mio. € auf 275,3 Mio. € gestiegen. Durch den starken Umsatzrückgang lag das EBIT mit –18,6 Mio. € unter dem Vorjahr (–3,0 Mio. €).
Im Segment Digital & Web lag der Auftragseingang mit 43,6 Mio. € signifikant über dem Vorjahreswert von 31,9 Mio. € trotz des rückläufigen Offset-Rollenmaschinen-Servicegeschäfts. Neben gestiegenen Bestellungen im flexiblen Verpackungsdruck waren die im Wellpappen- und digitalen Dekordruck erhaltenen Folgeaufträge für diesen Zuwachs ausschlaggebend. Vor allem durch Corona-bedingte Restriktionen bei der italienischen Tochtergesellschaft Flexotecnica war der Umsatz mit 28,1 Mio. € niedriger als im Vorjahr (32,4 Mio. €). Der Auftragsbestand reduzierte sich in diesem Segment von 85,4 Mio. € auf 81,6 Mio. €. Das niedrige Umsatzniveau hat das EBIT von –5,5 Mio. € maßgeblich beeinflusst (2019: –5,4 Mio. €).
Zum Rückgang des Auftragseingangs im Segment Special von 80,4 Mio. € auf 73,5 Mio. € haben weniger Bestellungen im Wertpapier-, Kennzeichnungs- und Glasdirektdruck beigetragen. Im Blechdruck war das Neugeschäft im Vergleich zum Vorjahresquartal stabil. Der Umsatz reduzierte sich auf 81,4 Mio. € (2019: 93,6 Mio. €). Der Auftragsbestand lag Ende März bei 279,6 Mio. € gegenüber 332,3 Mio. € zum Vorjahreszeitpunkt. Nach einem Segmentgewinn von 2,1 Mio. € im Vorjahr wird für das erste Quartal 2020 ein EBIT von –7,6 Mio. € ausgewiesen.
Guidance für 2020
Finanzvorstand Dr. Stephen Kimmich: „Angesichts der Ungewissheit über die weitere Entwicklung und der großen Sorge vor einer tiefgreifenden globalen Rezession halten sich viele unserer Kunden mit Neuinvestitionen zurück, auch wenn die Verpackungsdrucker für Nahrungsmittel, Getränke und Pharmazeutika sowie für den Onlinehandel aktuell besonders gut ausgelastet sind. In Anbetracht der hohen Volatilität und der großen Unsicherheiten hinsichtlich der Schwere und Dauer der Coronavirus-Pandemie sowie des Erfolgs der Gesundheits- und Wirtschaftspolitik lassen sich die Auswirkungen auf Umsatz und Ergebnis im Geschäftsjahr 2020 derzeit noch nicht beziffern. Unsere Planung für 2020 ist aufgrund der schon erkennbaren drastischen Auswirkungen nicht mehr erreichbar. Entsprechend hat das Corona-Krisenmanagement derzeit allerhöchste Priorität, um die vor uns liegenden Herausforderungen zu meistern und für die Zeit nach der Covid-19-Pandemie gerüstet zu sein. Neben dem Effizienzprogramm Performance 2024 soll die strategische Ausrichtung auf den Verpackungsdruck und digitale Services danach wieder besonders forciert werden.“
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