Die Messe Frankfurt ist nach der Lockerung der Pandemiebeschränkungen im April dieses Jahres wieder auf Wachstumskurs. Rund 52.000 Aussteller und 3,3 Millionen Besucher besuchten die 310 Veranstaltungen, die im Laufe des Jahres unter dem Dach der Messe Frankfurt stattfanden.
Der Konzern rechnet mit einem Umsatz in der Größenordnung von 450 Millionen Euro, gegenüber 154 Millionen Euro im Vorjahr. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Masterplans für das Frankfurter Messegelände liegt der Investitionsschwerpunkt auf drei Bereichen: neue Messekonzepte, Digitalisierung und Nachhaltigkeit.
Wolfgang Marzin, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Frankfurt, sagte bei der Vorstellung der vorläufigen Zahlen des Konzerns für das Geschäftsjahr 2022: "Der persönliche Austausch - unser Kerngeschäft - wird gebraucht und ist sehr gefragt. Wie wichtig dies für die von uns bedienten Branchen ist, zeigt die Zahl der Veranstaltungen, die gleichbleibend hohe Kundenzufriedenheit und die deutliche internationale Komponente."
Stephanie Wüst, Dezernentin für Wirtschaft, Recht und Reform der Stadt Frankfurt am Main und neu gewählte Vorsitzende des Aufsichtsrates der Messe Frankfurt, betonte: "Als Gesellschafter unterstützen wir die Messe Frankfurt in ihrer strategischen Ausrichtung voll und ganz. Die von der Geschäftsführung eingeleiteten Maßnahmen ermöglichen es, den Messestandort und die Marke Messe Frankfurt nachhaltig und zukunftsorientiert weiterzuentwickeln. Das stärkt die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Messestandorts Frankfurt und kommt natürlich auch der lokalen und regionalen Wirtschaft zugute. Darüber hinaus steigern diese Maßnahmen die internationale Attraktivität Frankfurts. Die Stadt Frankfurt bekennt sich zur Messe Frankfurt und ihre Überzeugung, sie zu stärken, ist auch im Koalitionsvertrag festgeschrieben."
Das betonte auch Tarek Al-Wazir, Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung: "Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Messe Frankfurt haben große Kreativität und Durchhaltevermögen bewiesen, mit sehr beeindruckenden Ergebnissen. Jetzt geht es darum, den eingeschlagenen Erfolgskurs fortzusetzen und die Messe Frankfurt für die Zukunft fit zu machen. Schließlich befinden wir uns nicht nur in der Energiekrise, sondern auch mitten in der Energiewende und damit in einer klimafreundlichen Wirtschaftsweise. Die Messe Frankfurt ist mit ihrem hohen Innovationsgrad auf internationaler Ebene der ideale Ort, um diesen wirtschaftlichen Wandel weltweit voranzutreiben - das ist eine Herausforderung und Chance zugleich."
Starke Veranstaltungsleistung nach Neustart und strategischer Neuausrichtung
Unter dem Dach der Unternehmensgruppe Messe Frankfurt fanden im Geschäftsjahr 2022 insgesamt 310 Veranstaltungen mit fast 52.000 ausstellenden Unternehmen und 3,3 Millionen Besuchern statt. Rund 80 Veranstaltungen weltweit wurden aufgrund der Folgen des Coronavirus abgesagt oder verschoben. Rund 73 Prozent der Aussteller auf den Veranstaltungen der Messe Frankfurt in Frankfurt kamen aus dem Ausland, ebenso wie rund 57 Prozent der Facheinkäufer. Marzin: "Wir gehen derzeit davon aus, dass der Konzernumsatz für das Geschäftsjahr 2022 bei rund 450 Millionen Euro liegen wird." Das Konzernergebnis nach Steuern wird in der Größenordnung von 30 Millionen Euro liegen, da unter anderem das erste Quartal durch die Pandemie verloren ging, Kredite getilgt wurden und der Verkauf einer Immobilie berücksichtigt wurde.
Zur strategischen Neuausrichtung des Konzerns sagte Wolfgang Marzin: "Wir haben in den vergangenen zwei Jahren viel gelernt und viel Mut bewiesen. Wir haben Dinge ausprobiert, die geeignetsten ausgewählt und konzentrieren uns jetzt auf das, was relevant ist, um die Qualität unserer Veranstaltungen und Dienstleistungen zu optimieren." Nach wichtigen Jahrzehnten der Spezialisierung, der Internationalisierung und der fortschreitenden Digitalisierung, in denen die Messe Frankfurt ihre Rolle als eine der weltweit führenden Messegesellschaften ausgebaut hat, steht das Unternehmen nun an der Schwelle zu den nächsten großen Entwicklungen. Ziel ist es, die digitale Modernisierung zu beschleunigen und die Veranstaltungen ganzjährig zu einem exklusiven B2B-Drehkreuz für die verschiedenen Branchen zu machen.
Zum Thema digitale Optimierung von Veranstaltungen erklärt Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt: "Wir heben unser Content Management auf die nächste Stufe, indem wir ganzjährige Kommunikationsplattformen entwickeln und betreiben. Das Tempo und die Intensität dieser Programme richten sich nach dem Bedarf in den einzelnen Branchen. Schon heute profitieren die Kunden der Messe Frankfurt von der globalen Reichweite ihrer Veranstaltungen. Braun: "Systematisches datengetriebenes Marketing ist für uns der nächste Schritt. Das bedeutet, dass relevante Kundeninformationen künftig noch effektiver in einer einzigen Datenbank gesammelt und für die Vermarktung unserer Messen genutzt werden." Die Messe Frankfurt wird in eine hochmoderne IT-Struktur investieren, um ihre betriebliche Effizienz durch die Optimierung von Prozessen zu steigern, ihre Sicherheitsstandards weiter zu verbessern und ihre Veranstaltungen mit modernen Produkten, Services und Tools auszustatten. Uwe Behm, Mitglied der Geschäftsleitung der Messe Frankfurt, ergänzt: "Der digitale Masterplan, der alle Strukturen und Bereiche des Unternehmens umfasst, liegt schon länger vor, konnte aber aufgrund der Coronavirus-Pandemie nicht umgesetzt werden."
Nachhaltigkeit ist ein weiterer zentraler Bestandteil der Unternehmensstrategie der Messe Frankfurt. Das Unternehmen hat zum ersten Mal ein ESG-Rating (Environmental, Social and Governance) durchgeführt und bereits eine Bronzemedaille erhalten. Außerdem strebt die Messe Frankfurt an, als erstes Unternehmen der Veranstaltungsbranche ein Zertifikat des Umweltmanagementsystems Eco Management & Audit Scheme (EMAS) zu erhalten. Die Messe Frankfurt wird bis November 2023 das obligatorische Energieaudit durchführen und ab dann jährlich ihre Fortschritte messen. In den vergangenen Jahren ist der Konzern bereits eine Reihe von Selbstverpflichtungen zur Nachhaltigkeit eingegangen, wie zum Beispiel den Global Compact der Vereinten Nationen, die Charta der Vielfalt und den Nachhaltigkeitskodex fairpflichtet". Neben der Unterstützung der Nachhaltigkeitsinitiativen der Branchenverbände AUMA und UFI hat die Messe Frankfurt die Net Zero Carbon Events Pledge unterzeichnet.
Mit der Fertigstellung der Halle 5 und ihrer offiziellen Eröffnung Anfang Februar 2023 endet der Masterplan für das Frankfurter Messegelände. Dieser war für den Zeitraum 1998-2022 konzipiert und umfasste ein Investitionsvolumen von mehr als einer Milliarde Euro. Uwe Behm fasst zusammen: "Unsere Hallen sind nicht nur architektonische Wahrzeichen im Herzen der Stadt, sondern erfüllen auch einen ebenso hohen technischen Standard. Mit der Optimierung des Messegeländes gibt die Messe Frankfurt ein klares Bekenntnis zum Standort Frankfurt ab." Das Messegelände ist sowohl im Osten als auch im Westen des Geländes voll nutzbar und eignet sich hervorragend für Großveranstaltungen und für mehrere gleichzeitig stattfindende Veranstaltungen. So kann das Messegelände maximal ausgelastet werden.
Angesichts der erfreulichen Entwicklung der Veranstaltungen in den letzten Monaten und der Kundenbuchungen für das nächste Jahr blickt die Messe Frankfurt optimistisch in die Zukunft - vorausgesetzt natürlich, dass alle Veranstaltungen wie geplant durchgeführt werden können.
