Internationaler Spieleproduzent Ravensburger setzt auf Speedmaster-Technologie von Heidelberg

Hochautomatisierte Speedmaster XL 106-5+L mit Plate to Gallery und Palettenlogistik

Autonome Auftragsabwicklung dank Push-to-Stop-Konzept
Leistungsversprechen im Rahmen umfassender Tests erfüllt

Die Ravensburger AG zählt zu den global führenden Produzenten von Brett- und Kartenspielen, Spielzeugen, Puzzles und Kinderbüchern. Internationale und nationale Marken wie Brio, Think-Fun oder Wonder-Forge gehören zum Unternehmen, das zurzeit weltweit über 2300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Die Produkte werden größtenteils selbst entwickelt und produziert.

Die Nachfrage nach Puzzles und Spielen verzeichnet zurzeit ein starkes Wachstum. Das zeigt sich unter anderem im hauseigenen Druckvolumen, das in den vergangenen Jahren stark zugenommen hat. Tobias Liebing, Leiter Fertigung bei Ravensburger, untermauert das mit Zahlen: „Hat die Anzahl gedruckter Bogen bei Ravensburger vor drei Jahren bei 37 Millionen gelegen, ist sie bis heute auf 49 Millionen Bogen angewachsen.“
Ein hoch automatisiertes Drucksystem

In seinem Kompetenzzentrum Druck am Standort Ravensburg produziert das Unternehmen im Bogenoffset. Papiere, Formate und die Druckfarbenreihenfolge sind weitgehend standardisiert. Im Sommer 2021 ging eine Speedmaster XL 106-5+L der Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg), ein Fünffarbensystem mit Lackierwerk in Betrieb. Ein erweitertes Bogenformat von 76 x 106 Zentimeter (Standardformat: 75 x 106 Zentimeter) erlaubt es, bei Nutzenproduktion die bedruckbare Fläche des Bogens optimal auszuschöpfen.

Bei der Speedmaster XL 106 handelt es sich um ein hochautomatisiertes System der Generation 2020 mit Push-to-Stop Ausstattung. Demnach werden die Aufträge, die in der Job Queue geladen sind, automatisch abgearbeitet. Dabei analysiert die Assistenz-Software Intellistart 3 die gelisteten Aufträge und bestimmt selbständig, welche Rüstsequenzen bei einem Auftragswechsel zu aktivieren sind. Das Speedmaster Operating System navigiert den Drucktechnologen durch die Produktion. Es weist ihn darauf hin, wenn er manuell in den Prozess eingreifen muss.

Plate to Gallery beschleunigt Druckplattenlogistik

Die Druckplatten erreichen über die automatische Plattenlogistik Plate to Gallery das Galerie-Niveau der Druckmaschine. Ein ganzer Plattensatz ist in allen fünf Druckwerken über AutoPlate Pro in wenig mehr als zwei Minuten vollautomatisch gewechselt. Das vollautomatische Farbmesssystem Prinect Inpress Control regelt die Farbführung und den Passer innerhalb von rund hundert Bogen ein. Der Quality Assistant überwacht alle Qualitätsparameter. Sobald die Sollwerte erreicht sind, schaltet Intellistart 3 automatisch auf Fortdruckleistung.

Im Hinblick auf höchstmögliche Nettoleistungen steht die Maschine auf einem um 525 Millimeter erhöhten Fundament. Der Ausleger ermöglicht die Nonstop-Produktion, nach jeder Stapelentnahme stellt ein Unterflurfördersystem die leeren Paletten jeweils automatisch bereit. Im Auslagestapel werden die einzelnen Jobs durch einen InsertStar (automatisches Einschießen von Streifen) getrennt.

Tobias Liebing misst der Automatisierung von Prozessen einen überaus hohen Stellenwert bei: „Wir zählen pro Stunde vier bis fünf Auftragswechsel. Das Tempo bei den Rüstvorgängen ist für eine wirtschaftliche Produktion maßgebend“.

Bogenoffsetmaschine zu 99,4 Prozent verfügbar

Der Entscheidung von Ravensburger, in eine Bogenoffsetmaschine von Heidelberg zu investieren, ging ein umfassender Testlauf voraus. Im Vorführzentrum von Heidelberg am Standort Wiesloch-Walldorf musste die Speedmaster XL 106 bei der Produktion von Druckaufträgen des Kunden unter Anwendung der in Ravensburg eingesetzten Verbrauchsmaterialien ihre Leistungsfähigkeit beweisen. „Die hohen Anforderungen, die wir in Bezug auf Makulatur und Nettoleistung an die Technik gestellt hatten, wurden in vollem Umfang erfüllt“, bestätigt Liebing. Besonders betont er die extrem hohe Laufsicherheit der Maschine auch bei relativ dünnen Bedruckstoffen.

Die herausragenden Ergebnisse des Testlaufs bestätigten sich in der Praxis. Nach sechs Monaten seit der Inbetriebnahme berichtet Tobias Liebing über eine technische Verfügbarkeit der Maschine von 99,4 Prozent. „Wir sind von diesem Drucksystem überzeugt“.

Papierverzug automatisch kompensiert

Neben der Verarbeitung von Karton arbeitet die Ravensburger zu einem großen Teil mit gängigen Papier-Qualitäten. Diese Papiere neigen dazu, sich während des Druckvorgangs zu verziehen, was von Druckwerk zu Druckwerk zu Passerdifferenzen führen kann. Diesem Phänomen wird mittels Prinect Automatic Paper Stretch Compensation entgegengewirkt. Auf der Grundlage einer papierspezifisch vorhersagbaren Verzerrung kompensiert die Software den Verzug während der Plattenbelichtung.

Die Prinect Automatic Paper Stretch Compensation wirkt besonders beim Druck von Motivbogen mit feinen Haarlinien und wenn eine Vielzahl an Nutzen über den Bogen verteilt sind. „Die Software von Heidelberg ist qualitätsrelevant und für unsere Ansprüche ein Werkzeug, auf das wir nicht mehr verzichten wollen“, hält Tobias Liebing fest.

Kundenbeziehung beruht auf Vertrauen und Partnerschaft

„Dass wir ein Unternehmen wie Ravensburger von den Vorteilen der Speedmaster XL 106 Technologie überzeugen konnten, unterstreicht ein weiteres Mal die Wettbewerbsfähigkeit unseres Push-to-Stop Konzepts“, sagt Dr. David Schmedding, Leiter Heidelberger Druckmaschinen Vertrieb Deutschland GmbH. Und Mirco Klumpp, für Vertrieb und Kundenberatung verantwortlich, ergänzt: „Unsere langjährige Kundenbeziehung zu Ravensburger beruht auf Vertrauen und Partnerschaft. Das Unternehmen weiß, dass es sich in jedem Fall auf das Team und die Kompetenz von Heidelberg verlassen kann.“
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