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Mit Courage in die Zukunft – Prokom-Konferenz 2019

Die Prokom-Konferenz der Konica Minolta-Anwender fand am 5. und 6. Juni im spanischen Valencia statt. Themen: Profil erfolgreicher Unternehmen und Strategien von Prokom-Mitgliedern, die sich mit einer starken Mischung aus Wissen, Innovation und Transformation an die Spitze der Branche gesetzt haben.


In der Druckindustrie vollzieht sich ein radikaler Strukturwandel. Die Gründe dafür reichen von der Konsolidierung über die Konkurrenz digitaler Medien bis hin zu beständigem Preisdruck und hohen Kundenansprüchen. Der aktuelle drupa-Trendbericht unterstreicht die großen Herausforderungen an die Branche und die Notwendigkeit einer geschäftlichen Transformation für Druckereien.

Wichtige finanzielle Kennzahlen der Druckbranche
Anstieg
Rückgang
Umsatz
Preise
Auslastung
Margen
Angesichts der schwierigen Lage ging es auf der Prokom-Konferenz um die Eigenschaften, Entwicklung und Anpassung erfolgreicher Unternehmen.
Änderung bei Auftragsarten

% Nettosaldo, positiv/negativ
Konventionell
Digital
Auflagen
Vorlaufzeiten
Auftragszahlen

drupa-Trendbericht
Peter Muir, CEO von Bizucate, erläuterte, wie wichtig es ist, sich über die harten Fakten und das weitere Umfeld von Kunden und Interessenten zu informieren. Ihm zufolge müssen sich Druckereien einen Nischenmarkt suchen und herausfinden, wie sie diesen erobern, Kunden anziehen und zur Anlaufstelle für diesen Markt werden können. Dabei muss sichergestellt werden, dass es sich um den richtigen Wachstumsmarkt handelt, denn nur so können langfristige Lösungen entwickelt werden.

Dabei, so Muir, dürfe ein Unternehmen keine Risikoscheu haben, denn von den jedes Jahr für Innovationen ausgegebenen 680 Milliarden Dollar seien 85 % nicht vom Erfolg gekrönt. Jedes Jahr werden 30.000 neue Produkte eingeführt und nur 15 % haben Erfolg. Zur Minderung dieses Risikos müssen die Ursachen erforscht werden. Und diese haben eine funktionale, eine emotionale und eine soziale Dimension.

Ursachen

Funktional
Was bewirkt die Lösung?
Emotional
Welche Gefühle löst sie bei Kunden aus?
Sozial
Wie fühlen sich Kunden von anderen wahrgenommen?

Druckereien müssen sich Kenntnis über die Gedanken, Gefühle und Erfahrungen von Kunden bei der Auswahl und Nutzung von Produkten oder Dienstleistungen verschaffen. Sie müssen die Umstände rund um Kaufentscheidungen analysieren und entscheidende Einflussfaktoren identifizieren. Um diese Kenntnisse zu erlangen, sei die Sammlung so genannter „Storys“ der bloßen Erhebung von Statistiken vorzuziehen.
Der erste Tag schloss mit Vorträgen von Graham Reed von Marlixia und Mark Hanley von IT Strategies. Reed präsentierte überzeugende Argumente dafür, dass mit Technologie allein kein Stich zu machen ist und der Wettbewerb über den Preis immer schwieriger wird. Er beschrieb, wie er sein Unternehmen mithilfe medienübergreifender Instrumente vom drohenden Bankrott zu einem Umsatz von über 8 Millionen Pfund führen konnte. Mark Hanley gab einen Überblick über die Zukunftstrends in der Druckindustrie. Dabei unterstrich er das große Potenzial, das die Marktlücke zwischen Toner- und Inkjet-Bahntechnologie für den UV-Inkjet-Bogendruck bietet.

Abendliches Networking beim Aperitif

Sonnenuntergang am ersten Veranstaltungstag

Der zweite Tag begann mit einem Vortrag von Professor Julian Birkinshaw von der London Business School über das Drehbuch für Unternehmen, die sich erfolgreich anpassen möchten. Dieses hat vier Schlüsselelemente:
1. Agile Strategie
2. Flexible Adhokratie
3. Unvernünftige Leute
4. Beidhändige Führungskräfte
Birkinshaw sprach über Führungsqualitäten in einer digitalen Welt und über die wichtigsten Eigenschaften künftiger Führungskräfte.
(% sehr wichtig)
Definition und Artikulieren einer Richtung 90 %
Entschlossenes Handeln in Phasen der Verunsicherung 85 %
Beseitigen von Hindernissen und Befähigen von Untergebenen 68 %
Management des Informationsflusses 43 %
Ausgewiesener technischer Experte 30 %
Überwachung der Leistung von Untergebenen 19 %
Überwachung formaler Prozesse und Regeln 9 %
Sein Fazit: Es sei für Führungskräfte entscheidend zu wissen, was Mitarbeiter sich wünschen und was sie warum als lohnende Arbeit ansehen. Mitarbeitern müsse mit der richtigen Unterstützung, Anerkennung und Lob gestattet werden, ihren eigenen Weg zu finden. Stattdessen seien die Ziele oft unklar, es gebe Mikromanagement und Einmischung und Interesse und Feedback seien begrenzt.

Es folgten Beiträge von Prokom-Mitgliedern, die alle für erfolgreiches Wachstum und Rentabilität erforderlichen Merkmale aufweisen. Mark McIvor von der C2 Group erläuterte seine Roadmap für die erfolgreiche Skalierung einer kleinen mittelständischen Akzidenzdruckerei durch Investition in ein neues MIS und ein neues Marketingteam.
Jeremy Bacon von der Sherwood Group gab einen Überblick über die Diversifizierung seines Unternehmens in den Verpackungsmarkt. Herausragendes Merkmal der Sherwood Group ist die Aktivität in drei Märkten: Grußkarten (50 %), Akzidenzdruck (40 %) und Verpackung (5 %). Bacon unterstrich die Bedeutung strategischer Instrumente zur Analyse der Mitbewerber, um die Vorgehensweise von Marktführern kennenzulernen. Besonders wichtig sei dabei:
• Wer sind unsere Konkurrenten?
• Welche Bedrohung stellen sie dar?
• Wirtschaftliche Leistung
• Kernkompetenzen
• Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken
• Marketing-Mix (7 Ps)
• Möglichkeiten zur proaktiven Erlangung von Wettbewerbsvorteilen
• Geschäftsstrategie

Kevin Abergel von MGI und Charlotte Graham Cumming von Ice Blue Sky referierten zum Thema „Was Marken wollen“ und wie sich Druckereien an die veränderlichen Anforderungen von Konsumenten und Vermarktern anpassen müssen. Druckveredelung und Wertschöpfung für Printprodukte seien grundlegende Anforderungen, ebenso kreative Ideen und die Unterstützung kleinerer Markenartikler bei der Marketingautomatisierung und Multi-Channel-Kommunikation.
Den Abschluss der Konferenz bildeten zwei Referate zur Inspiration: In dem ersten von Lee Warren ging es darum „wie man jeden zu (fast) allem überreden kann“. Mark Denton, Skipper einer Yachtregatta rund um die Welt, sprach in dem zweiten über Resilienz im Auge des Sturms.

Mark Denton beschreibt, wie sich sein Team auf Hurrikan Michael vorbereitete
Denton erzählte, wie er mit einer Mannschaft aus Amateuren rund um die Welt segelte, alle Herausforderungen überwand und den dritten Platz errang.
Abschließend waren die Teilnehmer mit ihren Partnern zu einem unvergesslichen Abend im Restaurant L'Umbracle in Valencia eingeladen. Bei dem Anlass wurden vier Prokom-Mitglieder mit einem von EFI gesponserten Prokom Innovation Award für herausragende Beiträge in diesem Jahr ausgezeichnet: Jing Pin Dao Yuan Culture Communication Company, Sri Sivarama Digital Press, Langhorst Design und Print und Huizhou IDprint Technology Company.

Abendessen im L'Umbracle

Sri Sivarama Digital Press mit Auszeichnung

Für den Sacha Pretot, Direktor des britischen Unternehmens Eazyprint, war die Prokom „sagenhaft“: „Sie hat mir wirklich vor Augen geführt, welches Zukunftspotenzial im Markt steckt und wie man mit besseren Strategien und einem besser strukturierten Ansatz das Geschäft voranbringen kann.
„Einige Referenten haben dargelegt, wie man die Kunden aus einer anderen Perspektive angeht. Es geht dabei um einen lösungsorientierten Ansatz, der weit über das einfache Drucken hinausreicht. Wir werden überlegen, wie wir mit einigen dieser Ideen unser Geschäft voranbringen können.“
Auch Teilnehmer Joachim Grethlein, Inhaber des deutschen Unternehmens Leonhard Grethlein Druck & Medien, war beeindruckt: „Ich kann von der Prokom 2019 definitiv viel mitnehmen, vor allem Ideen, wie wir uns gegenüber anderen Unternehmen differenzieren können. Die Konferenz war sehr nützlich und motivierend. Ich habe einige frische Einblicke in die Branche erhalten und erfahren, was alles erreicht werden kann. Die Referenten waren sehr gut, aber das Beste für mich war der Austausch mit anderen Teilnehmern.“

Fazit der Konferenz: Die Prokom-Mitglieder sind für Veränderungen bereit und motiviert. Als „Hausaufgabe“ sollten sie auf Grundlage der Erkenntnisse aus der Konferenz einen 1-2-3-Plan aufstellen: Welche drei neuen Sachen wollen wir entwickeln, welche zwei Sachen wollen wir einstellen und welche eine Sache wollen wir weitermachen. Die Umsetzung des Plans sollten sie innerhalb von 72 Stunden nach ihrer Rückkehr in Angriff nehmen.
Fazit von Toshitaka Uemura, Geschäftsleiter bei Konica Minolta Inc: „Wir hoffen, dass alle Konferenzteilnehmer dazu angeregt wurden, noch mehr Erfolg für sich und Konica Minolta zu erzielen.“

www.konicaminolta.eu

 

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