„Hut ab“ vor der Firmengeschichte

Alexander Huber Extremkletterer – Klaus Huber GeschäftsführerWeilerer Unternehmen feiert Doppeljubiläum mit vielen Lesern, Druckkunden und Kletterprofi Alexander Huber.

Von Peter Mittermeier
„Wir haben schlechte Zeiten überstanden. Und sind prima gewappnet für die Zukunft.“ In zwei Sätzen hat Dr. Elmar Holzer bei einem Festabend am Firmensitz in Weiler die Geschichte und Perspektive seines Unternehmens zusammengefasst. Den Eindruck von einem gut aufgestellten Betrieb konnten tags darauf hunderte Besucher bei einem Tag der offenen Tür bekommen. Damit hat das Familienunternehmen 135 Jahre Holzer und 170 Jahre der Westallgäuer gefeiert.
100 Mitarbeiter, ein Umsatz in rekordverdächtiger Höhe: Holzer Druck und Medien präsentiert sich im Jubiläumsjahr in bester Verfassung und trotzt damit auch den Problemen der Branche. Als Grund nennt Geschäftsführer Klaus Huber neben der Mannschaft die steten Investitionen. „Holzer war in der Technik immer vorne dabei.“ Das hat in der jüngeren Vergangenheit auch räumliche Erweiterungen nötig gemacht. Im Jahr 2000 und 2009 baute Holzer an beziehungsweise neu. Ein Problem ist mittlerweile allerdings der Mangel an Fachkräften und Azubis. Den nennt Huber „existenzbedrohend“ für viele Unternehmen.
Seit 60 Jahren im Betrieb ist Dr. Elmar Holzer. Er vertritt die Familie in vierter Generation. „Bei ihm ist das Glas immer halb voll und nie halb leer“ schildert Huber die Zuversicht des Firmenchefs und zitiert einen Satz, den der Gesellschafter häufig nutzt: „Wir schaffen das“.
Dr. Elmar Holzer selber gibt einen kurzen Abriss über 135 Jahre Familiengeschichte. Angefangen hat es mit Gebhard Holzer. Seine Frau Berta habe ihn der besseren Verdienstmöglichkeiten wegen gedrängt, Verleger zu werden, schildert sein Urenkel. Fridolin Holzer und Wolfgang Holzer folgten als Lenker von Verlag und Druckerei. Der eine, „Heimatpoet, Ehrenbürgermeister und Vollblutzeitungsverleger“ (Elmar Holzer), baute die Heimatzeitung kontinuierlich aus, der andere steuerte sie ab 1939 durch die schwierige Kriegs- und Nachkriegszeit. Mittlerweile seit 42 Jahren leitet Dr. Elmar Holzer das Unternehmen. Markus Anselment, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Schwaben bescheinigt ihm dafür eine „außerordentliche Lebensleistung“.
„Hut ab vor der Firmen- und Familiengeschichte“ sagt einer, der selber für seine Leistungen und sein Auftreten größten Respekt verdient. Alexander Huber, Weltklassekletterer aus Oberbayern. Er hat dem Klettersport in Deutschland zusammen mit seinem Bruder Thomas ein Gesicht gegeben hat. Der „Stargast“ des Festabends ist trotz aller Bekanntheit bodenständig geblieben, gibt nach seinem fesselnden Vortrag Autogramme, steht für Fotos bereit.
Respekt ist ein Begriff, der sich mit Huber verbinden lässt. Den hat der Profikletterer selber vor dem Berg. „Der Berg interessiert sich nicht für Dich. Wenn Du versuchst, Dich mit ihm zu messen, kannst Du nur verlieren“, gibt er eine Erkenntnis wider, die ihm schon sein Vater vermittelt hat. Und er hat Respekt vor der Leistung anderer Menschen. 1994 hat Alexander Huber als Erster die damals wohl schwierigste Kletterroute weltweit im wilden Kaisergebirge im Tirol durchstiegen. Nach dem Erfolg hat er sie „Weiße Rose“ getauft, nach der Gruppe der Widerstandskämpfer um die Geschwister Scholl. „Ich habe Ehrfurcht vor der Courage dieser Menschen“, nennt der 53-Jährige als Grund für die Namensgebung.
Immer wieder schlägt Huber den Bogen vom Klettern zur Arbeit, zum Leben. „Man kann nur volle Performance leisten, wenn man mit Begeisterung dabei ist“, sagt der 53-Jährige. Und: „Es geht nicht darum, was man macht, sondern, wie man es macht“. Erfolg misst er deshalb auch nicht nach Rekorden und Schwierigkeitsgraden. „Erfolg“, sagt Huber, „kann jeder haben“. Wenn er sich Ziele steckt und dann erreicht. Und das immer wieder aufs Neue.
Von Rückschlägen sollte man sich nicht entmutigen lassen, lautet eine Botschaft des Sportprofis. Ein Beispiel ist der wohl bekannteste Erfolg der Huberbuam: Den Rekord im Speed-Klettern am El Capitan im Yosemite-Nationalpark in Kalifornien. Im ersten Anlauf, die 1000 Meter hohe senkrechte Wand in Rekordzeit zu bezwingen, scheiterten die beiden. Thomas Huber rutschte aus, fiel ins Seil und zog sich eine Kletterverletzung zu.
Ein Filmteam begleitete die Huberbuam für einen Kinofilm. Ein Dokument des Scheiterns ist der – später preisgekrönte – Streifen „Am Limit“ gleichwohl nicht geworden. Denn „zum Scheitern gehört immer ein Aufgaben“, sagt Alexander Huber. Er und sein Bruder Thomas reisten im Jahr darauf wieder in die USA, starteten einen neuen Versuch und unterboten den Rekord um zwei Minuten.
Lob und auch Kritik
Leser diskutieren über das neue Erscheinungsbild der Zeitung
Weiler-Simmerberg Den Tag der offenen Tür bei Holzer Druck und Medien haben Redaktion und Verlag genutzt, um Leserinnen und Leser nach ihrer Meinung zum neuen Erscheinungsbild der Heimatzeitung zu fragen. Ergebnis: Es gab viel Lob, aber auch Kritik.
„Super“ findet beispielsweise Anja Lingenhel die neue Gestaltung. Andere lobten die Übersichtlichkeit und die Gestaltung der Seiten. Allerdings bekamen Peter Mittermeier, Leiter der Lokalredaktion, und Helmut Kustermann, Leiter der Redaktion Allgäu-Rundschau, auch kritische Stimmen zu hören. So bemängeln manche Leser nach wie vor die Übersichtlichkeit der Service-Seite und auch die Lesbarkeit der Grundschrift. Nicht wenige empfinden sie als zu flau. Gespart wird allerdings nicht an Farbe, wie manche und mancher vermutet hat: Es hat schlicht technische Probleme bei der Umstellung gegeben. Sie sollen zeitnah behoben sein. (pem)

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