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Heimtextil, Techtextil & Texprocess: Positiver Ausblick auf das Messetrio im nächsten Jahr

Neuer Termin, neue Perspektiven, neue Chancen: Vom 4. bis 7. Mai 2021 bringt die Heimtextil gemeinsam mit der Techtextil und der Texprocess führende Vertreter aus Industrie, Handel, Design, Wissenschaft und Forschung an einem Ort und zu einer Zeit zusammen. Olaf Schmidt, Vice President Textiles & Textile Technologies der Messe Frankfurt, gibt Einblicke in den aktuellen Planungsstand und den Ausblick auf das Messetrio.

Was macht Sie zuversichtlich, dass das Messetrio Heimtextil, Techtextil und Texprocess im Mai 2021 erfolgreich durchgeführt werden kann?
Wir alle haben in diesem Jahr eine bisher unbekannte Konstellation mit unvorhersehbaren Entwicklungen erlebt. Keiner von uns hat die Folgen und die Dauer der Pandemie vorhergesehen. Und wir sind immer noch an dem Punkt, an dem wir nicht wissen, wann wir wieder verlässliche Pläne aufstellen können. Dennoch gibt es guten Grund, optimistisch zu sein. Gegen Ende des Sommers hat die deutsche Messewirtschaft wieder grünes Licht für die Durchführung von Messen bekommen - kurz bevor die zweite Welle über uns hereinbrach. Vor diesem Hintergrund sind wir erleichtert, dass wir uns frühzeitig für eine Verschiebung der nächsten Heimtextil von Januar auf Mai 2021 entschieden haben. Denn obwohl wir noch weit davon entfernt sind, vollständige Planungssicherheit zu haben, gehen wir die Projekte für Heimtextil, Techtextil und Texprocess 2021 mit Zuversicht an - in der Hoffnung, dass nach der aktuellen, zweiten Sperre und den nicht minder herausfordernden Wintermonaten, die vor uns liegen, im nächsten Frühjahr eine Verbesserung der Corona-Situation eintritt. Auch der Blick nach Asien gibt Anlass zu Optimismus. Dort hat die Messe Frankfurt Mitte Oktober begonnen, Messen mit bis zu 150.000 Teilnehmern durchzuführen. Auch wenn der Umgang Chinas mit dem Virus nicht mit dem europäischen Vorgehen vergleichbar ist, sehen wir die Situation dort als ermutigend an. Zumal wir der festen Überzeugung sind, dass soziale Distanzierung und eine effiziente Frischluftzufuhr in Messehallen viel einfacher zu regeln sind als beispielsweise in einem Einkaufszentrum. Außerdem haben wir in den vergangenen Monaten unser Hygiene- und Sicherheitskonzept sehr gründlich vorbereitet. Natürlich stehen wir in engem Kontakt mit den zuständigen Behörden und unseren Ausstellern, die in ihrer großen Mehrheit ein baldiges Zusammenkommen der Branche wünschen. Dementsprechend arbeiten wir mit Hochdruck an der sicheren Durchführung unserer Messen im Jahr 2021.
Wie sehen Sie die Stimmung auf Industrie- und Handelsseite, und wie ist die bisherige Resonanz der Aussteller?
Von den deutschen Heimtextilienherstellern, Einrichtungsspezialisten und Händlern wissen wir, dass die Auftragsbücher im Moment gut gefüllt sind. Die Menschen konnten 2020 nicht viel verreisen und haben deshalb mehr in ihr Zuhause investiert. Laut dem Fachverband Heimtex gab es in diesem Jahr kein Sommerloch und einige Branchen konnten die Einbußen aus der ersten Sperre wieder wettmachen.
Die Vliesstoffhersteller erzielten mit der Produktion von Gesichtsmasken und Hygieneartikeln ein Umsatzplus von fünf Prozent. Insgesamt sank jedoch der Umsatz mit technischen Textilien erstmals nach vielen Jahren positiver Entwicklung. Nach Angaben des Textilverbands IVGT sanken die Erlöse von Januar bis September dieses Jahres um rund 13 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2019.
Nach einem Umsatzeinbruch im zweiten Quartal dieses Jahres zeigt sich der Export von Textilmaschinen aus Deutschland nun zunehmend stabil. Laut VDMA Textilpflege, Stoff- und Ledertechnik verzeichneten die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer von Januar bis September einen Rückgang der Exporte in die EU 27 um rund 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies soll sich aber im Laufe des Jahres verbessern.
Wir haben gehört, dass sich viele Unternehmen in naher Zukunft eine Messe und persönliche Begegnungen mit Kunden und Partnern erhoffen, um ihren Geschäften einen zusätzlichen Schub zu geben. Führende Vertreter der Heimtextilbranche bewerteten die kommende Heimtextil kürzlich als entscheidenden Impulsgeber für ihr Geschäft in Krisenzeiten. Viele von ihnen haben auch auf die Verschiebung der Messe in den Mai positiv reagiert, entsprechend gut ist das Echo bei unseren Ausstellern. Derzeit haben rund 1.600 Unternehmen ihr Interesse bekundet, auf der nächsten Heimtextil auszustellen. Auch die Techtextil und die Texprocess können mit sehr guten Anmeldezahlen aufwarten: Bei den Vorveranstaltungen waren bereits über 85 bzw. 65 Prozent der Ausstellungsfläche reserviert.
Wir schätzen uns glücklich, dass unsere Aussteller und Partner uns so viel Vertrauen entgegenbringen und auch in Krisenzeiten auf unsere Leitmessen setzen. Mit einem umfassenden Hygiene- und Sicherheitskonzept tun wir bei der Messe Frankfurt alles dafür, dass sich Besucher und Aussteller sicher fühlen und mit einem guten Gefühl unsere Veranstaltungen besuchen können.
Welche Vorteile hat es für Aussteller und Besucher, wenn die drei Messen - Heimtextil, Techtextil und Texprocess - an einem Termin stattfinden?
Wir haben uns im September entschieden, die Heimtextil von Januar auf Mai nächsten Jahres zu verschieben und parallel zur Techtextil und Texprocess durchzuführen. Neben den deutlich verbesserten Erfolgsaussichten durch den späteren Termin bietet die Parallelität der drei Messen für viele Teilnehmer wertvolle Synergieeffekte und die einmalige Chance, große Teile der textilen Wertschöpfungskette zur gleichen Zeit und am gleichen Ort zu erleben - von Fasern und Garnen über Funktionstextilien und Produktions- und Veredelungsprozesse bis hin zu fertigen Produkten für unterschiedliche Anwendungen, insbesondere die textile Inneneinrichtung.
Durch die unmittelbare Nähe zu den Herstellern innovativer technischer Textilien und Vliesstoffe auf der Techtextil haben Heimtextil-Aussteller und -Besucher die Möglichkeit, potenzielle Partner aus einem neuen Geschäftsfeld kennen zu lernen. Aus Sicht vieler Heimtextil-Teilnehmer sind die auf der Texprocess zu sehenden Maschinen und neuen Technologien zur Verarbeitung textiler und flexibler Materialien von großem Interesse. Konkret bedeutet dies, dass Produktdesigner, Einkäufer oder Textilingenieure der auf der Heimtextil ausstellenden Unternehmen auch auf der Techtextil und Texprocess Geschäftskontakte knüpfen und die neuesten Produkte auf dem Markt entdecken können. Darüber hinaus erhalten die Teilnehmer aller drei Veranstaltungen durch die Präsenz von Händlern, Einrichtungsspezialisten, Innenarchitekten, Architekten, Designern, Materialexperten aus Forschung und Entwicklung sowie Maschinen- und Technologiespezialisten Impulse aus Branchen, die nur selten alle zusammen an einem Ort zu finden sind. So wird das Messetrio zu einem "textilen Powerhouse", das Inspiration, Know-how und Geschäftsmöglichkeiten in völlig neuen Konstellationen bietet. Vor allem werden Techtextil und Texprocess erstmals mehr digitale Services anbieten. Wir werden Vorträge und Diskussionen streamen sowie einen neuen Online-Matchmaking-Service installieren. So haben die internationalen Teilnehmer die Möglichkeit, sich während oder nach der Veranstaltung intensiv zu informieren und wertvolle Kontakte zu knüpfen.
Was sind die nächsten Schritte zur Durchführung der Messen? Welche Faktoren werden entscheidend sein, damit das Messetrio im Mai erfolgreich stattfinden kann?
Im Februar werden wir die verbindlichen Anmeldungen unserer Heimtextil-Aussteller erhalten haben. Bei der Techtextil und der Texprocess ist der Termin Ende Januar. Erst dann - nach Ablauf dieser Fristen - haben wir einen klareren Blick nach vorne und unsere Teams können die Messen im Detail planen. So bald wie möglich werden wir danach eine Pressekonferenz abhalten und über die Anzahl der eingegangenen Anmeldungen und den Planungsstand der einzelnen Veranstaltungen informieren.
Wir hoffen sehr, dass sich die Situation über die Wintermonate verbessert und vor allem die Reisebeschränkungen gelockert werden können. Unter diesen Umständen sind wir zuversichtlich, dass wir mit unserem sorgfältig vorbereiteten Hygiene- und Sicherheitskonzept eine sichere und sehr erfolgreiche Dreifachmesse durchführen können.
www.heimtextil.messefrankfurt.com

 

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