Dr. Jan Koutnik gehört zu den wichtigsten Persönlichkeiten im industriellen KI-Umfeld in Europa. Er studierte in Prag und ging dann zu Prof. Dr. Jürgen Schmidhuber in die Schweiz, um dort mit ihm und seinem Team das Unternehmen NNAISENSE aufzubauen. Koutnik und seine Mannschaft arbeiteten unter anderem für Audi, Festo oder Trumpf.
Mittlerweile liegt die NNAISENSE-Zeit hinter Koutnik und er konzentriert sich mit einem neuen Team, neuer Firma EVOPTIMA auf Blue Collar AI. Nach mehr als zehn Jahren Industrieerfahrung hat er für die HANNOVER MESSE die fünf größten Missverständnisse der Industrie zu KI zusammengefasst.
5. Viele Unternehmen missverstehen die neuesten KI-Entwicklungen und nehmen an, dass die Künstliche Intelligenz alle Probleme, die sie mit ihren Produkten, Prozessen haben, lösen wird. Es fehlt ein Verständnis, was KI für sie ist oder bedeuten kann.
4. Vielen Unternehmen fällt es schwer zwischen Reinforcement Learning-Ansätzen und Optimierungsproblemen zu unterscheiden. Sie versuchen ein Optimierungsproblem mit Reinforcement Learning zu lösen. Sie machen aus einem einfachen Problem ein großes Problem und das oft nur, weil es Tools für komplexe Probleme gibt. Sie werfen sich selbst Knüppel zwischen die Beine.
3. Wenn Unternehmen mit „AI-based solutions“ für ihre Produkte starten wollen, dann stellen sie erstmal drei PhD-Kandidaten ein. Die PhDs wollen aber forschen und nicht unbedingt ein marktreifes Produkt entwickeln.
2. Unternehmen unterschätzen oft wie groß das Problem der Integration der Lösungen am Ende ist. KI ist vielleicht nur ein kleiner Teil, aber wenn der Security-Verantwortlicher erstmal Stopp sagt, dann steht das Projekt.
1. Viele Manager denken heute: Generative KI ist DIE KI. Aber die generative KI wird nicht alle Probleme in der Industrie lösen. Man könnte sagen, die generative KI macht sich nicht die Hände schmutzig. Wir wollen Blue Collar AI machen. Ich mache mir Sorgen, denn das Management könnte schnell die Lust an der KI verlieren und mit einem KI Kater aufwachen.
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