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RFA zündet Helix-Triebwerk für insgesamt 74 Sekunden

Der Startdienstleister Rocket Factory Augsburg AG hat sein Helix-Triebwerk mit gestufter Verbrennung zum ersten Mal für eine Gesamtdauer von 74 Sekunden getestet. Dies markiert den erfolgreichen Abschluss der ersten Testkampagne der Helix in Flugkonfiguration und einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur Kommerzialisierung der Dienstleistungen von RFA.

Der Startdienstleister Rocket Factory Augsburg AG (RFA) hat sein Helix-Triebwerk in der Flugkonfiguration für insgesamt 74 Sekunden erfolgreich getestet. Die Testkampagne bestand aus zwei langen Tests mit einer Brenndauer von jeweils 30 und 40 Sekunden. Dem vorausgegangen war ein Test mit einer Brenndauer von vier Sekunden. Alle drei Tests wurden mit demselben Triebwerk durchgeführt, erreichten die gewünschte Brenndauer und wurden anschließend sicher beendet.

„Helix funktionierte insgesamt 74 Sekunden lang einwandfrei – einschließlich dreier Zünd- und Abschaltsequenzen, ohne dass irgendwelche Komponenten am Triebwerk ausgetauscht werden mussten. Bei dieser ersten Qualifizierungskampagne wurde das Triebwerk auch kurzzeitig auf 130 % des Nennauslegungspunkts hochgedrosselt. Wir freuen uns sehr, dass sich unser Design als so zuverlässig und leistungsfähig erwiesen hat", sagte Dr. Stefan Brieschenk, Chief Operating Officer des Unternehmens. "Wir haben genügend Daten, um uns auf den nächsten Meilenstein, den integrierten Systemtest der Oberstufe, zu konzentrieren. Bei diesem Test wird Helix über die gesamte Dauer eines Oberstufenfluges gezündet. Mit dem Abschluss dieser ersten Qualifizierungskampagne von Helix haben wir gerade einen großen Schritt in Richtung unseres ersten Starts gemacht.“

Testkampagne erfolgreich abgeschlossen

Diese Tests beenden somit die Testkampagne mit langen Brenndauern der Helix in Flugkonfiguration. Die Kampagne, die im schwedischen Kiruna durchgeführt wurde, ist der bisher wichtigste Meilenstein im Entwicklungsprozess der RFA ONE: Insgesamt 74 Sekunden stabile Verbrennung demonstrierten die Ausdauer- und Mehrfachzündfähigkeit des Triebwerks, welches 100% IP von RFA ist. Es wurden wertvolle Daten für die weitere Optimierung gesammelt. RFA wird sich nun auf den integrierten Systemtest konzentrieren und mit Wartungs- und Erweiterungsarbeiten am Prüfstand beginnen. Der Test ist für Ende des Jahres geplant.

Über gestufte Verbrennung

Im Juli 2021 entwickelte und testete RFA als erstes Unternehmen in der Europäischen Union erfolgreich ein gestuftes Verbrennungstriebwerk mit einem acht Sekunden dauernden Heißzündungstest. Damit war RFA das dritte kommerzielle Unternehmen weltweit, das ein Raketentriebwerk mit gestufter Verbrennung erfolgreich in großem Maßstab getestet hat.

Die Technologie der gestuften Verbrennung zeichnet sich im Vergleich zu herkömmlichen Raketenmotoren mit sog. offenem Kreislauf durch höhere Effizienz und Leistung aus. Die teilweise unverbrannten Abgase aus der Turbopumpe werden in die Hauptbrennkammer geleitet, wodurch die Freisetzung von unverbranntem Treibstoff vermieden wird. Durch die Wiederverwertung dieser Abgase wird die Effizienz der Trägerrakete erheblich gesteigert, während gleichzeitig die Startkosten gesenkt und die CO2-Emissionen bei Raketenstarts minimiert werden.
www.rfa.space

 

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