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Offen und transparent: LEONHARD KURZ setzt seine Nachhaltigkeitsstrategie um

Als Pionier auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit in der Kunststoffindustrie setzt sich LEONHARD KURZ für einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen ein und entwickelt seit Jahrzehnten umweltschonende Lösungen und Verfahren. Im Interview mit dem VDMA erläutert Dr. Andreas Hirschfelder, Senior Vice President & Member of the Managing Board bei KURZ, wie dies erreicht wird, welche Meilensteine bereits erreicht wurden und welche Ziele das Unternehmen langfristig verfolgt.

Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Kreislaufwirtschaft sind auch die wichtigsten Themen, die die Veranstalter und Aussteller der K 2022, der Leitmesse der Branche vom 19. bis 26. Oktober in Düsseldorf, in den Fokus rücken. Auf dem eindrucksvollen VDMA-Forum Kreislaufwirtschaft im Freigelände der Messe Düsseldorf präsentieren LEONHARD KURZ und weitere Verbandsmitglieder unter anderem innovative Ansätze und zukunftsweisende Lösungen.
Ein Kreislauf beginnt
KURZ hat über Jahrzehnte ein spezielles Veredelungsverfahren entwickelt und in der Kunststoffindustrie etabliert. Es zeichnet sich dadurch aus, dass es mit wesentlich dünneren Schichten arbeitet, als sie in der Lackierbranche üblich sind. Das sorgt für eine hohe Materialeinsparung bei gleichbleibender Oberflächenleistung. Da jedoch ein Trägermedium benötigt wird, um die hauchdünne Dekorschicht auf das Produkt zu übertragen, hat KURZ auch hier nachhaltige Lösungen entwickelt: Das einzigartige KURZ RECOSYS® Rücknahmesystem und das daraus resultierende RECOPOUND® Rezyklat, die beide bereits auf dem Markt sind. "Hier wollen wir einen Kreislauf in Gang setzen, damit das PET-Material wieder verwendet werden kann, idealerweise sogar mehrfach", erklärt Dr. Andreas Hirschfelder und fährt fort: "Unsere Kunden sind oft Großverbraucher. Wir wissen also, wo unser Material eingesetzt wird. Deshalb haben wir für einige Kunden ein Rücknahmesystem eingeführt. Wir sammeln ihre Abfälle und bereiten sie in unserer eigenen Recyclinganlage auf, damit daraus neue, hochwertige Spritzgussteile hergestellt werden können." Dies ist die erste Stufe eines komplexen Prozesses. In einem zweiten Schritt führt KURZ das zurückgewonnene Material in Form von RECOPOUND® wieder in den Polyesterkreislauf ein, wodurch hochentwickelte Produkte entstehen.
Neben der Zusammenarbeit mit starken Partnern aus der Industrie spielt dabei auch das zukunftsweisende Design eine wichtige Rolle. "Wir entwickeln unser Transferprodukt so, dass wir das Trägermaterial problemlos recyceln können. Das ist ein neuer Ansatz im Vergleich zu unserem früheren linearen Denken. Heute ist es wichtig, eine ganzheitliche Sichtweise zu entwickeln", sagt Dr. Andreas Hirschfelder. Dass KURZ sich konsequent weiterentwickelt, beweist auch die Recyclinganlage, die derzeit am Standort Fürth gebaut wird und in der die zurückgegebenen Trägermaterialien gereinigt werden. Das Verfahren in dieser Anlage führt letztlich zu einem Granulat mit einer Reinheit von über 99 Prozent PET.
Nachhaltigkeit auf die nächste Stufe heben
Neben der Materialeinsparung durch hauchdünne Beschichtungen entwickelt KURZ auch andere nachhaltige Konzepte kontinuierlich weiter. Die Oberflächendekore des Unternehmens sind in ihrer Zusammensetzung den Spritzgusswerkstoffen sehr ähnlich. "Wir konnten zeigen, dass Bauteile mit unseren Beschichtungen beliebig recycelt und mit unserer Dünnschichttechnologie wieder auf das gleiche optische Qualitätsniveau gebracht werden können", erklärt Dr. Andreas Hirschfelder. Darüber hinaus lässt sich recyceltes Material mit KURZ-Oberflächenveredelungsverfahren in der gleichen Qualität wie Neumaterial dekorieren und funktionalisieren.
Den Wandel mitgestalten
Als Pionier der Branche setzt KURZ neue Maßstäbe und optimiert kontinuierlich bestehende Prozesse. So setzt der Dünnschichtspezialist bereits 30 Prozent Rohstoffe organischen Ursprungs ein. In Zukunft will KURZ diesen Anteil auf bis zu 80 Prozent erhöhen. "Wir haben bereits Produkte, die zu hundert Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen. Die Herausforderung besteht darin, bei gleichbleibender Leistung sehr nahe an das heranzukommen, was wir bereits haben, und es in einigen Fällen sogar zu übertreffen. Die Umstellung der Rohstoffe wird zu einer deutlichen Verringerung unserer CO2-Bilanz führen", erklärt Dr. Andreas Hirschfelder. Er weiß aus Erfahrung, dass das Interesse an nachhaltigen Lösungen wächst: "Wir bemerken ein Umdenken bei unseren OEM-Kunden und Markeninhabern. Nachhaltige Ansätze werden zunehmend honoriert. Teilweise wird dies bereits in den Lastenheften erwähnt. Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit wächst. Noch vor zwei Jahren wurde es nicht als so wichtig angesehen. Aber heute hört man eher davon als von etwas anderem.
Wer sich frühzeitig mit nachhaltigen Lösungen und umweltfreundlichen Prozessen beschäftigt, ist dem Wettbewerb langfristig einen Schritt voraus und hat die Chance, den Wandel aktiv mitzugestalten. KURZ bezieht dazu eine ganz klare Position: "Wir müssen aufhören, beim Thema Nachhaltigkeit nur von Opfern zu reden. Im Übrigen arbeiten wir als Familienunternehmen seit 120 Jahren nachhaltig. Früher lag der Fokus eher auf dem Umwelt- und Arbeitsschutz. Heute verfolgen wir einen ganzheitlichen Ansatz und übernehmen auch soziale Verantwortung. Die logische Konsequenz daraus war für uns der Beitritt zum UN Global Compact. Auf diese Weise machen wir unser Engagement weltweit transparent.
Auf der K 2022 können sich Interessierte am Stand A19 in Halle 5 von den Produkten und Technologien von KURZ überzeugen.
www.kurz.de

 

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